WIEDERERÖFFNUNG – ERWEITERUNG (1945-1948)
Sr. Juliane erzählt über die Nachkriegszeit:
„Für den Kindergarten erhielten wir die Ausspeisung. Diese wurde in Kannen von Wien geliefert, weil es immer Milchspeisen waren. Ein Bub hatte davon schon so genug, dass er jeden Tag, wenn er hörte, dass die Kannen bei der Haustür abgestellt wurden, automatisch erbrach. Das war sehr schlimm für mich, denn ich war mit 50! Kindern allein.
Wir nahmen alle Kinder auf. Sie erhielten von der UNICEF jeden Tag eine belegte Semmel und drei Zuckerl. Das war für manche Eltern und Kinder sehr viel.“
Bald waren die Räumlichkeiten der ehemaligen Kinderbewahranstalt zu klein und es wurde ein Neubau, das so genannte „Hofhaus“, als Ergänzung der ehemaligen Kinderbewahranstalt geplant.
1947 erhielten die Schwestern vom Bauministerium in Wien die Erlaubnis, das Haus zu erweitern.
Foto: Archiv Pfarrer Grausam
In der Chronik heißt es im August 1947:
„Mit großer Freude und großer Ungeduld haben wir darauf gewartet, mit den Bauarbeiten zu beginnen.
Material lag schon einige Zeit bereit. Es stammte von Häuserruinen aus Mannersdorf. Die Bauern brachten es uns. Die Ziegel klopften wir mit Hilfe von Swaton Käthe zurecht.
Die Baufirma Frank stellte den Bau kostenlos auf, die Tischlerarbeiten machte Herr Montag ebenfalls kostenlos für uns. Heiliger Joseph, wir vertrauen dir!“
Sr. Johanna Montag, damals noch ein Mädchen, überbrachte die Rechnung den Schwestern mit dem Vermerk: „Betrag dankend erhalten!“