Das war der Filmabend

 

 

 

Der sehr gut besuchte Filmabend am 18.10.2024

 

Begleitet wurde er mit einleitenden Worten von Herrn Raffael Hiden des

AGSÖ – Archiv für die Geschichte der Soziologie in Österreich.

 

Nachfolgend ein Auszug aus seinem Folder.

I. Lebensrealität Arbeitslosigkeit

Nach den Hungerjahren, die dem Ersten Weltkrieg folgten, erlebte Gramatneusiedl Mitte der 1920er Jahre einen großen wirtschaftlichen Aufschwung. Beispielsweise wurde der Ort 1925 elektrifiziert, 1926 wurde die erste gepflasterte Straße gebaut und seit 1925 wurden gemeinsam mit den Nachbargemeinden die Piesting und die Fischa reguliert, um den wiederholten Überschwemmungen entgegenzuwirken. Diesen Wohlstand nach dem Ersten Weltkrieg verdankte Gramatneusiedl wesentlich dem Aufschwung der Marienthaler Textilfabrik. Ein Ende bereitete ihm die Schließung der Fabrik am 12. Februar 1930.

II. Arbeitslosigkeit beforschen: Die Marienthal-Studie

 

 

Vom November 1931 bis Mai 1932 führte die im Oktober 1931 in Wien gegründete »Österreichische Wirtschaftspsychologische Forschungsstelle« auf Initiative und unter Leitung von Paul Felix Lazarsfeld (1901–1976) Forschungen über die sozialen und psychologischen Folgen von Arbeitslosigkeit in Marienthal durch, wo infolge der Schließung der Textilfabrik 1929/30 etwa fünfzig Prozent der Bevölkerung arbeitslos und etwa fünfundsiebzig Prozent der Familien von Arbeitslosigkeit betroffen waren.

Den Haupttext des 1933 in Leipzig erschienenen Buchs »Die Arbeitslosen von Marienthal« verfasste Marie Jahoda (1907–2001), den soziographischen Anhang Hans Zeisel (1905–1992) und die Einleitung Paul F. Lazarsfeld.

III. Filmische Darstellung

 

»Für bestimmte Fragen und Zwecke ist es wahrscheinlich ein guter Film.
Nur wenn man persönlich beteiligt war, dann fallen einem die Ungenauigkeiten mehr als die Genauigkeiten auf.
Er hat die persönlichen Beziehungen und die Einstellung der Arbeitslosen zu uns verfälscht. «
Marie Jahoda, 1997

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